Ludger Kenning / Markus Strässle
Damals bei der Härtsfeldbahn
Abgesang bei der Meterspurbahn Aalen – Neresheim – Dillingen in den Jahren 1956-72
2023; 144 Seiten, 125 Farb- + 79 s/w Abbildungen, 5 farbige Karten, 25 x 21 cm; gebunden
Erscheinungstermin Ende August 2023
HÄRTSFELDBAHN / AALEN – NERESHEIM – DILLINGEN
Das im Nordosten der Schwäbischen Alb gelegene Härtsfeld, eine raue und wasserarme Jura-Hochfläche, benötigte für einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung dringend einen Eisenbahnanschluß, doch auf den Bau als Staatsbahn hoffte man vergebens. Durch die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (WdEG), einer Abteilung des Lenz-Konzerns, entstand letztlich eine meterspurige Nebenbahn von Aalen ausgehend mit starken Steigungen und engen Windungen hinauf bis Neresheim und sodann durch das weite Egautal bis ins bayerische Dillingen an der Donau. Etappenweise wurde die 55 km lange Zweiländerbahn in den Jahren 1901 und 1906 eröffnet. „Onser Schättere“ hieß die Härtsfeldbahn auf württembergischer Seite, im Bayerischen war sie das „Bähnle“ oder „Zügle“.
Hatte die Betriebsführung anfänglich in den Händen der WdEG-Tochter Badische Lokal-Eisenbahnen A.G. gelegen, so unterstand die Bahn von 1910 bis zu ihrer Einstellung im Herbst 1972 der Württembergischen Nebenbahnen A.G. (WN, WNB oder Wüna). Vor dem 1. Weltkrieg entwickelte sich der Betrieb durchaus erfreulich, es konnten sogar – wenn auch bescheidene – Überschüsse erzielt werden. In den 20er Jahren nahmen die Sorgen dann aber derart zu, daß bereits 1932 die Einstellung im Raum stand. Eine rasche Finanzspritze beider Länder und der Gemeinden schuf Abhilfe. Als Anfang der 50er Jahre das Wirtschaftswunder seinen Lauf nahm, hatte die Härtsfeldbahn ihre Blessuren aus den Kriegs- und den Nachkriegsjahren halbwegs überwunden. Der Rollbockbetrieb, den es anfangs nur von Dillingen bis Ebnat gegeben hatte, wurde 1950 bis Aalen ausgeweitet. Während die WN den Fahrplan verdichtete und durch zwei Buslinien ergänzte, verkehrten immer mehr, teils sogar bewirtschaftete Sonderzüge. Fahrzeuge und Gleisanlagen waren mittlerweile veraltet und heruntergewirtschaftet, jedoch für eine Sanierung fehlten die Mittel. Wieder beantragte die WN die Einstellung der „Schättere“, diesmal bestätigte allerdings ein Gutachten den volkswirtschaftlichen Wert der Bahnstrecke. Mit immensen Landesmitteln begann 1955 die umfassende Erneuerung der Anlagen und Fahr-zeuge. Zwei neue und drei ältere Triebwagen wurden mit der Zeit beschafft, dazu einige passende Beiwagen aufgebaut sowie die älteren Fahrzeuge nach und nach abgestellt. Die letzten Dampflokomotiven schieden1963 aus. Die 60er Jahre waren eine Zeit des Hoffens und Bangens, schließlich konnte die Bahn nicht mehr gegenüber der wachsenden Straßenkonkurrenz schritthalten. Sie fuhr immer tiefer in die roten Zahlen. Die WN half mit Fahrplan- und Angebotseinschränkungen gezielt nach, das Beförderungsaufkommen zu senken. Einen nennenswerten Fahrplan gab es zuletzt lediglich noch für den sonntäglichen Ausflugsverkehr, derweil profitierte der Güterverkehr überwiegend von der Landwirtschaft. Im Herbst 1972 wurde erst der Personen-, wenig später gleichfalls der Güterverkehr stillgelegt.
Schon seit Anfang der 60er Jahre ist so manche detaillierte Publikation über die legendäre Härtsfeldbahn erschienen. Hier unternehmen wir nun einen üppigen und eindrucksvollen fotografischen Streifzug durch ihr Lebenwährend der Wirtschaftswunderzeit, wir erkunden ihren sowohl landschaftlich als auch baulich beeindruckenden Streckenverlauf und wir widmen uns sodann dem Fahrzeugpark der Jahre von 1956 bis 1972.
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