Karl Bürger
Blickpunkte am Schienenstrang
Wie die Eisenbahn wurde wie sie ist – in Bayern und auch anderswo
Bilder – Seitenblicke – Hintergründe
2022; 303 Seiten, 655 Abbildungen, Format 21 x 30 cm; gebunden
In diesem neuen Bildband des Eisenbahnautors Karl Bürger geht es nicht um Nostalgie und Eisenbahnromantik. Solche Publikationen gibt es schon zuhauf. Wie seine vorangegangenen Bücher setzt sich auch diese Publikation mit der Rolle der Eisenbahn in den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander. In Blickpunkten wird dabei die Zeit beleuchtet, in der die Bahn in ihren größten Niedergang erfuhr. Dabei scheint auf, dass seine Folgen bis in die Gegenwart zu spüren sind und großen Anteil daran haben, dass die Eisenbahn so wurde, wie sie heute ist. Großformatige Bilder stellen dar, wie die verkehrspolitischen Umstände auf die Eisenbahn einwirkten und sie bis heute beeinflussen.
Das Werk durchstreift die Zeit, in der der Bahn schon von vielen jede Zukunft abgesprochen wurde, und es zeigt die Veränderungen auf, die zu einer zögerlichen Renaissance der Eisenbahn führten. Die Zeitreise beginnt vor viereinhalb Jahrzehnten im Jahr 1976, als man im Bundesverkehrsministerium vom „betriebswirtschaftlich optimalen Netz“ fabulierte, als die Eisenbahn im Verkehrsmarkt kaum noch Chancen hatte, als Komfort und Service nur die Intercitys boten, im Nahverkehr dagegen die „Silberlinge“ aus den 1960er-Jahren allgegenwärtig waren, die erst in den 1980ern die letzten grünen Personenwagen verdrängten. Das Buch erinnert an die roten Schienenbusse, die weit über ihre vorgesehene Nutzungszeit hinaus knatterten. Als Folge unterlassener Modernisierungen wirkten sie, als sei die Bahn ein fahrendes Museum.
Das Buch legt dar, warum der Nahverkehr auf der Schiene und Bahnstrecken in der Fläche als unrentabel galten, und dass den Bahnmanagern hierzu im Schulterschluss mit der Politik nicht mehr einfiel als: „Stilllegen!“ – wodurch Strecke um Strecke, Bahnstation um Bahnstation einem Schrumpfungswahn zum Opfer fielen, ohne die wirtschaftliche Situation der Bahn auch nur ansatzweise zu verbessern. Viele Fotos des Buches sind diesen Opfern, als sie noch in Betrieb standen, gewidmet. Ebenso werden viele längst abgebrochene Bahnhofsgebäude dokumentiert – nicht aus Nostalgieschwelgerei, sondern um nachfolgenden Generationen zu zeigen, wie die Eisenbahn in der Zeit aussah, in der große Kreise der Politik und der Bevölkerung der Auffassung waren, man könne auf dieses vorgeblich überkommene Verkehrsmittel verzichten.
So klar das Buch anspricht, warum die Eisenbahn jahrzehntelang dem Niedergang ausgeliefert war, so deutlich legt es auch dar, was geschehen muss, dass sich eine moderne Eisenbahn im Verkehrs-markt behaupten kann und wieder zu einem Verkehrsmittel für breite Schichten wird. Und es wird deutlich, warum es unverzichtbar ist, dass eine Bahn mit Zukunft eine zeitgemäße und leistungs-fähige Infrastruktur benötigt und ebenso den Kundenbedürfnissen gerecht werdende Verkehrsstationen und Fahrzeuge – was keineswegs im Widerspruch dazu steht, historische Bausubstanz in den Bahnhöfen zu erhalten.
Abgerundet wird das Werk durch abgedruckte historische Fahrkarten und Fahrplantabellen.
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